Mittwoch, 19. August 2015

Programa de Ecoturismo, Area de Conservación Guanacaste: Casona und Playa Narranjo

 Hallo nochmal,

Jetzt bin ich also hier in Guanacaste. Der Provinz Costa Ricas die man vielleicht am besten mit dem Namen 'Bayern Costa Ricas' beschreibt - also finde ich. Hier wird Tradition sehr groß geschrieben und die Leute vertreten das Pura Vida, das Reine Leben hier wirklich so perfekt, dass es nicht mehr besser geht. Folklore das ganze Jahr. Die Landschaften die man vielleicht am ehesten mt Costa Rica verbindet. Nur die ausgeprägten Regenwälder fehlen.
Womit wir auch schon bei meiner Arbeit wären. Wie ihr schon wisst, arbeite ich in der Area de Conservación Guanacaste, Sector Santa Rosa. Santa Rosa ist einer von mehreren Sektoren hier, stellt aber von der Artenvielfalt und wegen der Administration, die hier zu finden ist, das Herz ACG dar.
Die hier vorherrschende Vegetation ist kein Regenwald, sondern ein Trockenwald. Der Wald wird seinem Namen momentan wirklich gerecht, weil trotz Regenzeit das trockenste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen ist. Einige meiner Mitarbeiter haben auch schon gesagt, so wie jetzt hat es früher hier erst im Dezember, also kurz vor Beginn der eigentlichen Trockenzeit, ausgesehen. Der Grund dafür ist das sog. El Nino Phänomen, eine Klimaerscheinung, die durch eine Änderung der Strömungsrichtung von Wasser im Pazifik hervorgerufen wird. Bleibt noch abzuwarten, wie stressig der Arbeitsalltag der Kollegen von der Waldfeuerwehr dann sein wird.
 Ich arbeite hier mit einer anderen Freiwilligen im Programa de Ecoturismo. Wir arbeiten hier immer 10 Tage und kehren dann für 5 Tage zu den Gastfamilien zurück. Unsere Einsatzstellen sind entweder im Museum, der sogenannten Casona, die ein wichtiger Schauplatz in der Geschichte der Unabhängigkeit Costa Ricas war, als die USA im 19. Jahrhundert unter dem Vorwand des Manifest Destiny ganz Zentralamerika unter einer Flagge vereinen wollten - mit näheren Infos werde ich euch verschonen :D
Unsere Aufgaben hier sind Putzen und - wenn wir gut genug Spanisch können - die Touristen herumführen. Außerdem werden wir unseren Mitarbeitern Deutschunterrricht geben, weil hier auch sehr viele Deutsche vorbeikommen.
Die andere ist Playa Narranjo, ein Wachposten am Strand, nur mit Strom für einen kleinen Kühlschrank und das Essen müssen wir selbst kochen. Leider war ich dort noch nicht, erst wenn ich das nächste Mal arbeite, aber alle Mitarbeiter haben den Ort als sehr schön beschrieben.
Ich werde mir das alles mal anschauen und dann nochmal hier beschreiben :D
Ich persönlich fühle mich hier sehr wohl in meinem Projekt, auch wenn manchmal etwas wenig zu tun ist. Die atemberaubende Aussicht (s. o.) und auch die vielen Tiere, die man täglich sieht und schon fast normal sind, entschädigen aber.
Auch die Kollegen sind sehr nett und haben uns schon nach dem ersten Tag mit leichten Verarschereien und  Scherzen gut aufgenommen, genauso wie die Forscher aus allen möglichen Ländern.
Ich muss aber sagen, ich fühle mich noch nicht ganz angekommen hier in Costa Rica. Ich spreche schließlich fast jeden Tag Deutsch oder Englisch. Und Spanisch muss man schließlich auch noch lernen, auch wenn ich schon sehr viel verstehe. Auch das Pura Vida, alles nicht so ernst nehmen,einer positiv gemeinten komm-ich-heut-nicht-komm-ich-morgen-Einstellung und das alles sind mir noch nicht 100%ig ins Blut übergegangen. Außerdem kommen in einigen Momenten der Ruhe schon jetzt mal Gefühle wie Heimweh auf, weil hier doch (noch) ein Stück Heimat fehlt, an dem man sich festhalten kann. Oder auch weil man einfach außen vor ist. Vor dem, was zuhause passiert.
Aber andererseits ist das, was ich hier in diesem Jahr erleben werde, tausendmal mehr wert als alles andere, was ich sonst getan hätte, und ich glaube deshalb schon jetzt, dass das hier die beste Entscheidung meines bisherigen Lebens war. Einfach, weil ich nicht weiß, was mich erwartet. Und genau daran kann man wachsen.

Llevela suave,

Ralf

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